„Eine einzige Begegnung kann dein Leben verändern.“ Was auch immer man von diesem Spruch halten mag, es ändert nichts daran, dass es eine einzige Begegnung war, die zu diesem Projekt geführt hat.
Der Mann, der mir in Larabanga begegnete, heißt Ibrahim Soburu. Ich traf ihn, als ich im Mole Nationalpark saß und darüber grübelte, ob ich mir noch eine weitere Nacht im Hotel leisten konnte. „Übernachte doch in meinem Waisenhaus!“ sagte er. Erst war ich mir unsicher. Allein, als 19 Jährige, bei einem fremden Mann übernachten? Ich weiß nicht genau, was mich dazu bewegt hat, sein Angebot dennoch anzunehmen, jedoch bin ich der Überzeugung, dass es eine der besten Entscheidungen war, die ich in meinem Leben getroffen habe.
Noch nie wurde ich so herzlich an einem Ort aufgenommen. Ibrahim überließ mir sein Zimmer und schlief draußen auf dem Boden, er zeigt mir das Dorf und nahm mich mit zu seinen Freunden. Wir schauten gemeinsam Fußball, kochten und es war, als gehörte ich schon immer zur Familie.
Ibrahim stellte mir seine Arbeit vor und es hat mich schwer beeindruckt, wie er alle Schwierigkeiten zu meistern versuchte und mit dem Herzen bei den Kindern war. Wir saßen am Abend noch lange zusammen und unterhielten uns. Währenddessen waren auch viele Kinder noch wach. Sie halfen, alte Plastikdosen zu spülen, in die Shea-Butter abgefüllt werden sollte. Mit dem Verkauf verdienten sie etwas Geld, denn die Armut in Larabanga ist groß.
Am nächsten Morgen musste ich mich wieder auf den Weg nach Hause machen. Doch auch noch Wochen später konnte ich nicht aufhören, über Ibrahim und das Projekt nachzudenken. Ich beschloss, ihn mit seinen Ideen und Visionen nicht alleine zu lassen.